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Unsere Friedhöfe – letzte Ruhestätte und Orte des Lebens

Erstellt von Armin Brückmann | | CDU Lindlar

CDU-Fraktion beschäftigt sich intensiv mit den Entwicklungen der Lindlarer Fried-höfe

Friedhöfe verbinden viele trauernde Menschen in erster Linie mit dem Schmerz des Abschiednehmens. Für die einen Menschen sind Friedhöfe Orte, die man vielleicht gar lieber meidet, erinnern sie einen gnadenlos an die Endlichkeit des irdischen Lebens. Für viele Menschen, die ihre Trauer ein Stück weit überwunden haben, stellen die Friedhöfe wiederum einen Ort der Verbundenheit zu den Verstorbenen dar. Dieser Ort ist an ganz konkrete Erwartungen geknüpft. Ordentlich und sauber soll es dort sein. Die Würde der Verstorbenen soll zur Geltung kommen. Grabsteine und Kreuze mit ihren Inschriften zeugen von den vielen Biographien, die jede für sich ihre Rolle in unserer Heimatgemeinde gespielt haben.

Fest steht jedenfalls, dass die Friedhöfe entwickeln sich bei zunehmender Bauverdichtung in den Siedlungsschwerpunkten immer mehr zu wichtigen Stätten in unseren Ortsbereichen. Gedenken und religiöse Kultur aber – und wer denkt bei Friedhöfen schon unmittelbar hieran – auch ökologische Funktionen werden heutzutage mit Friedhöfen in Verbindung gebracht. Für viele ist der Friedhof inzwischen tatsächlich auch Erholungsraum und Spazierfläche.

Daher sind der Erhalt und die zukunftsorientierte Bewahrung dieser Stätten von immenser Bedeutung. Das darf nicht unterschätzt werden. Neben dem Erhalt der alten Baumbestände und der Neuanpflanzung von Laubbäumen, um die Frischluftenstehungsbereiche wieder zu vergrößern, ist der CDU-Fraktion der Erhalt von bedeutenden Gräbern als Teil unserer Geschichte und Kultur von großer Bedeutung.

Bislang werden Gräber entsprechend der Friedhofssatzung nach Ende der Nutzungsdauer unabhängig davon eingeebnet und mit Mulch versehen, ob gegenwärtig Bedarf für die Bestattungsfläche besteht oder eben nicht.

Dies möchte die CDU gerne ändern: Sollte es die Bedarfslage zulassen, könnte auf eine Räumung und Einebnung der Grabstätte vorerst verzichtet werden. Angehörige, die dazu bereit sind, könnten die Grabpflege dann weiter betreiben, bis eine Räumung tatsächlich notwendig würde. Auch die Grabstätte behielte weiterhin einen hohen Wert als Biotop.

Die CDU-Fraktion hat diesbezüglich beantragt, folgende Dinge zu prüfen, um sie nach erfolgter Diskussion im entsprechenden Ausschuss umsetzen zu können:

  1. Prüfung von Patenschaften für Gräber, deren kultureller oder ökologischer Wert aufgrund der vorhandenen Grabsteine und Bepflanzung von Bedeutung ist.
  2. Prüfung, ob Angehörige, deren Gräber zeitlich abgelaufen sind, diese weiter pflegen können und wollen. Denn es gibt abgeräumte Gräber, an denen immer noch Lichter aufgestellt werden und Blumen abgelegt werden.
  3. Eine konzentriertere Vergabe von Gräbern in eingegrenzten Bereichen, um "Freiflächen" optimaler pflegen zu können. Statt der Neuanlage von Gräbern in offene Neuflächen hinein sollte die Flächenoptimierung eine vorrangige Rolle spielen.
  4. Erhalt der Frisch- und Kaltluftentstehungszone "Friedhof" in den Siedlungsbereichen durch gezielte Laubbaumanpflanzung auf Friedhofsfreiflächen unter Beachtung der Blühperioden für zum Beispiel Bienen.
  5. Bewahrung von "Blühinseln" durch gezielte Mahdeinschränkung in Teilbereichen bei noch offenen Flächen bzw. an Rasenflächen.

Im Hinblick auf die zahlreichen Fragen zu einer Fortentwicklung der Bestattungskultur möchte die CDU zukünftig den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie beispielsweise mit den Kirchen aufnehmen. Was Gestaltungsfragen anbetrifft, sollten möglichst zahlreiche Akteure miteinbezogen werden, so könnte in der Zukunft beispielsweise auch über Grabpartnerschaften zugunsten der Verstorbenen von alten und besonders gebrechlichen Menschen nachgedacht werden, um allen Menschen ein ehrwürdiges Andenken bewahren zu können.