Als Hauptredner konnten Wolfgang Bosbach und der Bundestagsabgeordnete und CDU-Vorsitzende für Oberberg Dr. Carsten Brodesser begrüßt werden. Moderator und Organisator Werner Sülzer führte wie gewohnt durch das Programm.
Wolfgang Bosbach als bereits wiederkehrender Gast wusste wie gewohnt unterhaltsam zu berichten. Er würdigte besonders das Ehrenamt, besonders die Menschen, welche nicht im Scheinwerferlicht stehen. Auf der Ebene der Kommunalpolitik beginne die „Baustelle der Demokratie“, eine Demokratie, welche nur durch die Mitarbeit der Menschen leben könne. Nur noch ca. 50 % der Bundesbürger sind an Politik interessiert und gerade mal 0,5 % sind Mitglied einer Partei. In vergangenen Zeiten herrschte noch politische Stabilität, welche immer weiter verloren gehen würde. Die Parteienlandschaft ist im Wandel. Deren Fragmentierung führe dazu, dass sich die Parteien sogar in der eigenen Koalition jederzeit profilieren müssen - wie in der aktuellen „Ampel“ immer wieder zu beobachten sei. Neben der politischen Stabilität mahnte er die sinkende wirtschaftliche Stabilität an: „Wohlstand komme durch Fleiß und Arbeit und nicht durch Umverteilung. Der Sozialstaat kann nicht die Basis des Wohlstandes sein“. Die internationale Wirtschaftlichkeit ist und sollte das höchste Ziel bleiben. In diesem Zusammenhang sprach er auch den Aspekt des demographischen Wandels an, welcher automatisch immer mehr an Gewichtung zulegen werde: „Das Rentenniveau könne bei dieser Entwicklung irgendwann auf das Niveau des Bürgergeldes sinken. Das dürfe niemals zugelassen werden, da die Rente einem Entgelt der Lebensleistung entspreche und nicht eine Sozialleistung sein könne!“
Neujahrswünsche überbrachte auch der Kreisvorsitzende der CDU-Oberberg und Bundestagsabgeordnete Dr. Carsten Brodesser. In Anlehnung an die Neujahrsansprache des Bundeskanzlers ermahnte er die Bundesregierung im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine „mehr Leidenschaft an den Tag zu legen, sich nicht nur treiben zu lassen und endlich alle Waffensysteme (wie Taurus) zu liefern“. In puncto Wirtschaft forderte er die Bundesregierung auf weniger ideologisch zu handeln: „Ein ständiges Eigenlob bei der Energieversorgung sei wahrzunehmen, jedoch warum würde die Energieversorgung immer weiter verknappt?“ Bezüglich des Krieges im Nahen Osten ermahnte er die „Renaissance des Antisemitismus“ zu verurteilen und verlangte ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zu Israel. Allgemein würden durch das Handeln der Bundesregierung die Menschen verunsichert. Es bedürfe aber gerade in der Zukunft ein Groß an politisch interessierten Bürgern besonders auf kommunalpolitischer Ebene.
Auch der Bürgermeister Dr. Georg Ludwig richtete seine Grußworte zum neuen Jahr aus. Er sprach seinen Dank an viele Vertreter der engagierten Bürgerschaft aus: „das neue Jahr sei noch ein ungeschriebenes Blatt, welches in der Summe neu positiv gestalten werden, könne“.
Zuletzt wusste der Vorsitzende der CDU Lindlar Sven Engelmann von der kommunalpolitischen Arbeit zu berichten und positiv auf das neue Jahr zu schauen. Der Erwartungsdruck auf die Politik und insbesondere auf die Kommunalpolitik steige stetig an. Die Möglichkeiten für kommunalpolitische Handlungsspielräume seien dabei durch die fehlenden Haushaltsmittel sehr begrenzt: „die CDU Lindlar fördert die Neugestaltung der Gemeinde über ihren Einsatz in Form von Innovationen, um die Zuteilung von Fördermitteln wie ISEK oder Regionale 2025 zu erhalten“.
Durch die jährliche Aktion des CDU Gemeindeverbandes auf dem Lindlarer Weihnachtsmarkt konnten wieder Gelder zur Unterstützung ortsansässiger Gruppierung gesammelt werden. Die Annele-Meinerzhagen-Stiftung und der Lindlarer Musikverein zur Gründung einer Bläserklasse für Kinder erhielten jeweils einen Scheck über 1.000 Euro.
Das politische Programm wurde musikalisch umrahmt von Florian Offermann (Piano) und Stefan Martin (Saxofon). Zum Abschluss erfolgte noch ein Empfang mit Getränken und Fingerfood zum zwanglosen offenen Gedankenaustausch.