„Verantwortungsvoll und selbstbestimmt handeln für ein Lindlar des Miteinanders!“
- Es gilt das gesprochene Wort -
Lieber Carsten Brodesser (MdB),
lieber Jochen Hagt (Landrat)
lieber Georg Ludwig (Bürgermeister),
lieber Werner Sülzer, (Organisator und Moderator),
sehr geehrte Damen und Herren,
als Vorsitzender der CDU-Lindlar heiße ich Sie alle herzlich willkommen in der Lang-Academy und freue mich sehr, mit Ihnen gemeinsam das Neue Jahr begrüßen zu dürfen!
Gerne hätte ich „unsere“ Europaabgeordnete Sabine Verheyen begrüßt. Leider ist sie kurzfristig erkrankt und kann heute nicht hier sein. Ich wünsche von hier aus gute Besserung und sage ein herzliches Dankeschön für die „Adoption“ des Oberbergischen Kreises und damit von Lindlar in ihren Zuständigkeitsbereich.
Für die Menschen vor Ort ist es ein enormer Gewinn, dass wir unmittelbare Wege und Bezüge zu unseren Vertretungen im Kreistag, im Landtag, im Bundestag bis hin nach Straßburg und Brüssel haben. Unsere Ratsmitglieder stellen gerne den Kontakt her und nehmen Ihre Anliegen, liebe Gäste, hierzu auf!
Liebe Gäste,
der Blick in die weite Welt hinaus erscheint uns nicht gerade besonders erbaulich. Eine Menge an Unheil herrscht leider in dieser Welt. Die Auswirkungen dieses Unheils insbesondere im Zusammenhang mit den Kriegs- und Krisenherden dieser Tage machen auch vor Lindlar nicht halt!
Die Lage könnte man durchaus als angespannt bezeichnen. Besonders beim kommunalen Haushalt merken wir dies, denn die steigenden Soziallasten und die Gesetzgebung des Bundes z.B. im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Bürgergelderhöhungen greifen über die Kreisumlage voll auf die Gemeinde Lindlar durch. Dies führt zu großen Herausforderungen, die es im politischen Raum vor Ort konstruktiv zu meistern gilt.
Aber es geht bei Weitem nicht immer nur um das liebe Geld! Ein Beispiel: Erst vor Kurzem durfte ich Gast bei der Übergabe einer großen Lebensmittelspende eines Frielingsdorfer Einzelhändlers und einer Geldspende des dortigen Bäckereiunternehmens zugunsten der Speisekammer Lindlar & Frielingsdorf sein. Eine wirklich großartige Geste! Was einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat, war allerdings ein Satz aus einem Gespräch im Hintergrund: „Das Brot wird immer knapper!“. Dass ich tatsächlich einmal einen solchen Satz mitten in dieser Lindlarer Gesellschaft hören muss, nämlich dass viele Menschen im täglichen Brot ihre persönliche Herausforderung sehen, hat mich sehr nachdenklich gestimmt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ja, es gibt leider diese Schattenseiten auch in unserer Gemeinde. Aber, es gibt Gott sei Dank auch eine Menge Licht! Um dieses „Licht“ geht es mir am Anfang eines neuen Jahres ganz besonders! Denn dieses Licht, gespendet von vielen engagierten Menschen in unserem Lindlar, macht Lindlar erst liebenswert! Das Licht von Menschen, die mit ihrem Engagement die Not des Nächsten lindern, gar abwenden wollen. So wie beispielsweise bei der Speisekammer, ist das Engagement für ein starkes Miteinander im vergangenen Jahr enorm spürbar gewesen.
Wir, die CDU, waren im vergangenen Jahr viel in der Gemeinde unterwegs und besuchten zahlreiche ehrenamtliche Organisationen. Überall leisten Menschen Großartiges und bilden miteinander das soziale Rückgrat – besonders auch in unseren Kirchdörfern! Ich denke dankbar zurück an wundervolle Begegnungen mit den Vertreterinnen und Vertretern von Sportvereinen, Musikvereinen, Schützenvereinen, Heimat- und Bürgervereinen, Fördervereinen, mit Kulturschaffenden und Menschen, die sich an unseren Schulen für eine bessere Bildung unserer Kinder einsetzen. Auch denke ich an das 25. Jubiläum des Fördervereins der Gemeindebücherei zurück. Dort arbeiten Ehrenamtliche, um Menschen den Zugang zu teuren Büchern zu ermöglichen.
Den Jugendtreff in Schmitzhöhe haben wir anlässlich seiner Entstehung nochmals besucht, um den Kindern und Jugendlichen einen Kickertisch zu schenken, aber viel mehr, um den ehrenamtlichen Menschen unsere Anerkennung auszusprechen. Denn dort und an anderen Stellen unserer Gemeinde „tut sich dank des Ehrenamts nämlich doch etwas für die Jugend“!
Wir konnten auch das 50. Jubiläum der Lindlarer Jugendfeuerwehr mitfeiern und uns für das enorme Engagement für die Jugendarbeit bedanken, für die Werte, die dort gelebt werden, stets im Einsatz für den Nächsten.
Im Rahmen dieses Jubiläums wurde auch die neue Drehleiter für die Lindlarer Feuerwehr übergeben. Die neue Drehleiter ist auch ein Symbol für hohe Investitionen in unsere Sicherheit, die wir vonseiten der Politik beschlossen haben. Bald wird in Scheel ein neues Feuerwehrgerätehaus fertiggestellt. Uns ist wichtig, dass wir alles daransetzen, die Sicherheit der Einwohner ebenso zu schützen wie die unserer Lebensretter. Deshalb freuen wir uns auch über eine gute Lösung für die Liegenschaftsfragen des Roten Kreuzes in Frielingsdorf. Hier hat die Politik mit einem Betrag aus der Ausschüttung der Kreissparkasse Köln weitere Unterstützung ermöglicht.
Ebenso erinnern wir uns gerne an die feierliche Eröffnung der neuen Rettungswache an der Borromäusstraße zurück.
Auch die Investitionen in unsere Schulen wurden im vergangenen Jahr sichtbar. So konnten wir gemeinsam die erweiterte Grundschule in Schmitzhöhe bestaunen. Wichtige Weichen wurden auch für die Erweiterung der Grundschule Lindlar-Ost gestellt. Aber auch das Gymnasium werden wir nicht aus dem Blick verlieren.
Die CDU-Initiativen im Bereich des Bauens und Planens zielten im vergangenen Jahr insbesondere auf den Erhalt unserer Kirchdörfer ab. Dort lebt ein Großteil der Lindlarer und diese dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren!
Die CDU konnte Mehrheiten im Gemeinderat für zwei neue Kindertagesstätten gewinnen. In Schmitzhöhe beginnen hierzu die Planungen, und in Frielingsdorf auf der alten Brandbrache laufen bereits die Baumaßnahmen!
Ebenso nimmt eine wichtige CDU-Initiative für das Kirchdorf Hartegasse-Süng planerisch Gestalt an: Die Errichtung eines neuen Verbrauchermarkts für die Menschen vor Ort!
Wir wollen Lindlar gleichförmig und maßvoll entwickeln. Diese Beispiele zeigen, wie wichtig der Erhalt der Kirchdörfer ist, wo die Menschen nicht nur wohnen, sondern in einem guten Miteinander LEBEN!
Liebe Gäste,
für die Zukunft unserer Gemeinde, unser aller Heimat, sind mir als CDU-Bürgermeisterkandidat drei grundlege Aspekte besonders wichtig:
Wohnen:
Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für alle Zielgruppen. Nicht nur an einer Stelle in der Gemeinde, sondern auch in unseren Kirchdörfern, um dort die Strukturen zu erhalten. Wir brauchen bezahlbare Angebote für Einkommensschwache ebenso wie für Menschen, die sich etwas mehr leisten können.
Wir brauchen auch dringend Wohnraum für beispielsweise die von der lokalen Industrie begehrten Fachkräfte, die gerne in Lindlar Wurzeln schlagen würden, aber derzeit kein Angebot finden.
Wirtschaft:
Wir müssen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass die lokalen Betriebe und der Einzelhandel Perspektiven hier bei uns sehen. Wir brauchen eine schnellstmögliche Entwicklung und Gestaltung des 5. Abschnitts im Industriepark Klause. Wir müssen aber die richtigen Entscheidungen für unseren Einzelhandel treffen. In wirtschaftlich schwachen Zeiten müssen wir alles daransetzen, Arbeitsplätze für alle Qualifikationen zu erhalten.
Das „Wir“ stärken:
Attraktives und bezahlbares Wohnen gepaart mit Einkommen aus sicheren Arbeitsplatzen für die Menschen, aber eben auch durch die Anteile an den jeweiligen Steuerarten bilden die Basis für ein gutes Miteinander und die Finanzierung unserer Daseinsfürsorge.
Gute Schulen, Kitas, Einrichtungen für ältere Menschen usw. Haben ihren Preis, und nicht alles kann durch das ohnehin schon stark engagierte Ehrenamt aufgefangen werden.
Aus meiner Sicht ist dieser Dreiklang eine wichtige Basis des politischen Handelns auf Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenwirkens in unserer Gemeinde.
Dreh- und Angelpunkt werden aber die Gemeindefinanzen bleiben. Die gegenwärtige Konsolidierungsphase verlangt uns allen viel ab. Aber wir müssen uns ehrlich machen und diese schwierige Zeit erfolgreich bestehen.
Ich möchte, dass wir mehr Respekt den zukünftigen Generationen zollen und der Überschuldung ein Ende bereiten. Ich möchte, dass wir unser Eigenkapital erhalten, um nicht in ein Notkonstrukt wie das Haushaltssicherungskonzept zu rutschen. Ich möchte, dass wir bald auch wieder über Steuersenkungen sprechen können!
Ich möchte mehr Selbstbestimmung wagen!
Dazu brauchen wir Freiheit im Denken und gemeinsames Selbstvertrauen. Wir müssen unbeschränkt auch über neue Wege nachdenken. Wir müssen schauen, ob wir als „Stadt“ uns von der Kreisumlage entkoppeln können und durch Übernahme wesentlicher Aufgaben von ihr emanzipieren können. Auch diese Gedanken möchte ich zukünftig ergebnissoffen vorantreiben!
Verehrte Gäste,
auch um weitere Themen müssen wir uns in den kommenden Monaten intensiv Gedanken machen.
Nur ein paar Beispiele:
Sicherstellung der landärztlichen Versorgung, Steigerung der Attraktivität unseres Ortskerns, Erhalt unserer Schulen, Angebote für alle Generationen schaffen, das Lindlarer Brauchtum pflegen, Kultur schaffen, Verbesserung der interkommunalen Zusammenarbeit usw.
Es gibt sehr viele Themen, denen wir uns gemeinsam widmen müssen.
Liebe Gäste,
über dies alles kann ich heute in der Kürze nicht alles sprechen. Aber bitte sprechen Sie mich doch gerne persönlich auf das Thema an, das Ihnen wichtig ist – auch nach unserem Empfang heute gerne jederzeit.
Es gibt viel zu tun. Es gibt große Herausforderungen. Diesen werde ich mich, wird sich Ihre CDU-Lindlar stellen. Gemeinsam können wir alle viel bewegen, denn ein guter Geist schwebt über unserer Gemeinde. Es bleibt an uns allen, das Beste daraus zu machen!
In diesem Sinne freue ich mich gleich beim Empfang und darüber hinaus auf viele tolle Gespräche und Begegnungen! Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes und friedliches Neues Jahr!
Zum Ende meiner Rede möchte ich mich beim Hauptorganisator des Neujahrsempfangs bei Werner Sülzer bedanken. Ebenso gilt mein herzliches Dankeschön allen Helferinnen und Helfern, die diese Veranstaltung ermöglicht haben.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
gez.
Sven Engelmann